Im Revier
Wer den Begriff „Jagd“ hört, wird diesen sofort und oftmals ausschließlich mit einem Gewehr und dem
Erlegen von wildlebenden Tieren in Verbindung bringen. „Jagd“ beinhaltet mehr als nur wildlebende
Tiere erlegen. Die Arbeit im Revier ist sehr abwechslungsreich und nimmt den größeren Teil der Zeit
eines Jägers bzw. einer Jägerin in Anspruch.
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Voller Einsatz für die Rettung von Kitz, Junghase und Co.
Der erste Schnitt der Wiesen fällt genau in die Brut- und Setzzeit. Für Kitz,
Junghase oder auch Fasan wird die vermeintliche Sicherheit der Wiese zur
tödlichen Gefahr. Ducken und Tarnen schützt vielleicht vor dem Fuchs aber nicht
vor dem Kreiselmäher.
Jäger und Landwirte arbeiten Hand in Hand, um den Mähtot der Jungtiere wenn
möglich zu vermeiden. Voraussetzung für den Erfolg ist eine rechtzeitige
Absprache der Mähtermine zwischen Landwirten und Jägern. Landwirte, die ohne
Absprache mähen und so den Tot der Jungtiere in Kauf nehmen, sind
glücklicherweise immer seltener anzutreffen. Am Rande sei erwähnt, dass dies
eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz ist.
Bereits am Tag vor dem Schnitt können die Wiesen abgesteckt werden. Das heißt,
die Wiesen werden mit Flatterbänder, Knistertüten und Ähnlichem bestückt. Da
kann es auch durchaus sein, dass hier und da in der Wiese zusätzlich noch ein
Kofferradio mit laut dudelnder Musik abgestellt wird oder professionelle
akustische Vergrämer mit unangenehmen Pfeifton in regelmäßigen Abständen
laut tönen. Misstrauisch werdende Elterntiere sollen ihre Jungen aus der Wiese an
einen sicheren Ort führen. Leider ist der Erfolg nicht garantiert, deshalb beginnt
die Hauptarbeit der „Retter im Einsatz“ am Tag der Mahd. Die für den Schnitt
vorgesehenen Flächen werden gründlich abgesucht. Meist geschieht dies durch
den Einsatz einer kleinen „Menschenkette“, um eine flächendeckende Kontrolle zu
gewährleisten. Wenn möglich, helfen gehorsame Jagdhunde bei der Suche mit.
Bewährt haben sich bei uns Infrarot-Wildretter, die früh am Morgen vor dem
Schnitt zum Einsatz kommen und durch Tonsignal ihren Fund anzeigen. Mit relativ
wenigen Helfern lassen sich so große Flächen zuverlässig absuchen. Eine
hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Doch jedes Jungtier, das wir vor dem
Mähtot retten können, ist eine großartige Entschädigung für oftmals
stundenlange und körperlich sehr anstrengende Einsätze.
Und im nächsten Jahr? Im nächsten Jahr ist sie wieder die Voraussetzung für
den Erfolg: Die gute Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägern.
Kleine Hilfestellung für Fasan, Rebhuhn und Co.
Ab der Vollernte im August ist der Tisch für Fasan, Rebhuhn und Co. nicht mehr so
reichlich gedeckt. Gerne werden dann schon Futterplätze angenommen, die
natürlich auch über die kalte Jahreszeit helfen sollen. Mit geringem Zeitaufwand,
einem Futtereimer mit Spiralfeder, einigen Dachlatten und Schrauben, ist der
Futterplatz schnell eingerichtet. Einfacher geht es nicht. Dass der Futterplatz
regelmäßig gereinigt und mit Körnern beschickt wird, ist selbstverständlich;
schließlich verlassen sich die Tiere nach einer gewissen Zeit darauf, hier Futter zu
finden. Erst im April, wird das Füttern von Fasan, Rebhuhn und Co. wieder Schritt
für Schritt eingestellt.
Wir setzen auf Immobilien!
15 bezugsfertige Einfamilienhäuschen, Neubau, in ruhiger geschützter
Lage, an brutwillige, gefiederte Paare mit Nachwuchsplanung zu vermieten.
Fertigstellung: Februar 2015 Wohngebiet: Streuobstwiese
Service: Regelmäßige Kontrolle und Pflege des umliegenden Wohngebietes
durch Jagd und Südhessen e.V.
Lebensräume
Nein..., die Bilder zeigen keinen "Männerspielplatz" ... Einige unserer
Vereinsmitglieder waren fleißig und haben die Streuobstwiesen, die Jagd und
Natur Gersprenztal e.V. zur Pflege überlassen wurden, wieder zum Vorschein
kommen lassen. Nun kommt endlich wieder "Licht" hinein. Neben Reisig- und
Totholzhaufen, die wir aufgeschichtet haben, sollen zusätzliche Nisthilfen für
Höhlenbrüter demnächst nicht mehr fehlen.
Streuobstwiesen sind sehr artenreiche Biotope. Viele unterschiedliche
Pflanzenarten locken viele Tierarten wie Insekten, Amphibien und Kleinsäuger an.
Es reiht sich ein Kleinbiotop an das andere. Streuobstwiesen dienen als
Rückzugsgebiet für viele Vogelarten. Neben Kohl- und Blaumeise, Buchfink, Star
oder Amsel, bietet die Streuobstwiese auch seltenere Arten wie zum Beispiel
Gartenrotschwanz, Grünspecht oder auch Feldsperling den notwendigen
Lebensraum. Gerade die älteren knorrigen Obstbäume sollten auf der Wiese
belassen werden. Vom Höhlenreichtum der alten Bäume profitieren nicht nur
zahlreiche Vogelarten sondern auch Kleinsäuger wie unter anderem
Gartenschläfer, Haselmaus und Siebenschläfer. Die Grünfläche, die nur einmal
jährlich gepflegt wird, die von uns aufgeschichteten Reisig- und Totholzhaufen
sowie die zahlreich vorhandenen Hecken, die die Wiese umsäumen, tragen zur
Bereicherung der artenreichen Vielfalt bei.
Wildabwehrzaun erfüllt seine Aufgabe
Ende April machten wir uns an die Arbeit und zäunten ein komplettes Maisfeld
kurz nach der Aussaat mit einem Wildabwehrzaun (Ako Wild Net) ein. Etwa 600 m
Zaun waren rund um das Feld zu stellen, um den Mais, der hier wachsen soll, vor
den oft verheerenden Spuren durch das Eindringen von Schwarzwildrotten zu
sichern. Zu dritt waren wir etwa zwei Stunden beschäftigt, um den Zaun
auszurollen, die Pfähle einzustecken, die einzelnen Elemente zu verbinden und die
Stromzufuhr zu sichern. Der Arbeitsaufwand war also nicht all zu groß. Jetzt hieß
es abwarten. Regelmäßig haben wir das Feld kontrolliert, um zu sehen, ob der
Zaun sein Versprechen halten kann.
Und in der Tat: Es wurden keine Wildschäden festgestellt und die Maisernte
konnte ohne Verlust eingebracht werden.
Nisthilfen für Wildbienen
Am Sonntag, 19.05.2019 war es endlich so weit: Ein Gemeinschaftsprojekt der Bienen-AG der Dr. Kurt-
Schumacher-Schule (Reinheim) mit dem AG Leiter und Bio-Imker Jürgen Helebrant, der Stadt Reinheim,
des Landkreis Darmstadt-Dieburg und Jagd und Natur Südhessen e.V. wurde fertiggestellt:
Auf der Hundertmorgen bei Ueberau, direkt in den dort vorhandenen Blühflächen, entstanden
Erdhügel für Wildbienen. Die Schülerinnen und Schüler der Bienen-AG verfestigten die Erde leicht und
formten die Hügel zu terrassenförmigen Pyramiden. Nistplatz für erdnistende Wildbienen stehen nun
zum „Einzug“ bereit.
Diese Aktion ist nur eine kleine Tat im Kampf gegen das Insektensterben. Jedoch werden viele kleine
Taten zu einer großen Hilfe, um eine mittlerweile bedrohliche ökologischen Krise zu bremsen. Jeder
kann in seinem möglichen Rahmen einen Beitrag leisten, um Wildbienen und Co. Hilfestellung zu
geben. Hilfe für Insekten beginnt schon mit einigen Topfblumen auf unserem Balkon, einer kleinen
blühenden Fläche im Garten, Blühstreifen am Weg- oder Straßenrand usw. Überlebenschancen für
Insekten, die niemanden stören, niemandem etwas wegnehmen. Im Gegenteil: Sie machen die Welt für
uns etwas bunter. Letztendlich leisten wir damit eine dringende Hilfestellung für uns
selbst.
Afrikanische Verhältnisse... aber nicht erst seit 14 Tagen....
Das Wasser wird oder ist bereits sehr knapp für die Wildtiere in unseren Revieren. Während wir nur den
Wasserhahn zu öffnen brauchen oder zum Getränkehandel um die Ecke fahren, um unseren Durst zu
löschen, suchen viele Wildtiere an ihren Standorten mittlerweile erfolglos nach Wasser. Kleine Tümpel
oder Bäche sind Vielerorts ausgetrocknet und die nächste Wasserstelle mag kilometerweit entfernt sein.
Afrikanische Verhältnisse eben... Verhältnisse, die für unsere heimischen Wildtiere durchaus
„gewöhnungsbedürftig“ sind. Kurz gesagt: NOTZEIT!
Ein Bisschen Hilfestellung geht immer; sei es im eigenen Garten oder im Revier. Schon vor einigen Jahren
stellte sich für uns die Frage nach einer umsetzbaren Lösung der Wasserversorgung. Berücksichtigen
mussten wir nicht nur die „Logistik“ sondern auch die hygienischen Bedingungen, um Hilfestellung zu
leisten und nicht das Gegenteil zu bewirken. Also: Große Wasserstellen oder lieber klein? Je größer die
künstliche Wasserstelle, desto komplizierter und aufwendiger ist sie zu reinigen und zu befüllen.... Es war
uns klar, dass eine regelmäßige Reinigung der Wasserstellen im kurzen Turnus unbedingt erforderlich ist.
Gerade bei langanhaltenden hohen Temperaturen wird der gutgemeinte angelegte Tümpel schnell zum
übelriechenden Algenmeer; Reinigen und Wassernachschub kann sich durchaus aufwendig gestalten.....
Ein oder zwei Wasserstellen -also „Afrikanische Verhältnisse“- im Revier oder Wasserstellen an vielen
Standpunkten? Wir haben uns für viele Standpunkte entschieden.
Und welche Tierarten sollen Wasser schöpfen können? Alle! Alle haben schließlich Durst... egal ob Biene,
Igel oder Reh. Unfreiwillige kleine „Badegäste“ sollten allerdings auf eigenen Wunsch das Wasser wieder
verlassen können!
Bisheriges Ergebnis:
30 kleine Wasserstellen, die aus großen Unterschalen (Fassungsvermögen ca. 8 Ltr.) bestehen und
unproblematisch aufgefüllt und gereinigt/gewechselt werden können.
Versorgung mit Frischwasser inkl. Reinigung/Wechseln je nach Witterung ein- bis 2 x
wöchentlich.
Kein großer Wassertank für die Versorgung der Wasserstellen notwendig; saubere
Kanister bzw.
Eimer mit Deckel erfüllen den Zweck und sind im PKW transportierbar.
Und wer versorgt die Wasserstellen? Na der Revierpächter und alle Mitjäger/-innen.
Aufteilung versetzt schließlich Berge...
Summa summarum:
Im Laufe der letzten Jahre konnten wir so tausende Liter Wasser an unsere Wildtiere
abgeben.
Gut! Vielleicht ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber besser ein sauberer Tropfen
als keiner!